Projekt
Burg Pfalzgrafenstein
Kaub am Rhein | 1999 - 2006
Bauherr
Land Rheinland-Pfalz _ Ministerium der Finanzen
vertr. durch: Landesbetrieb Liegenschafts- u. Baubetreuung Rheinland-Pfalz (LBB) _ NL Koblenz Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz (BSA) _ Koblenz
Leistungen
Voruntersuchungen
Gutachten
Tragwerksplanung
Fachbauleitung
Dokumentation unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten
Besonderheiten
Lastabtragung durch Substruktionen
Burg PfalzgrafensteinDie Zollburg liegt auf der Insel Falkenau vor Kaub inmitten des Rheins. Den ältesten Teil der Anlage bildet der fünfeckige Bergfried (Zollturm), der 1326/27 errichtet wurde. Umgeben wird dieser von einer nachträglich errichteten sechseckigen Ringmauer mit abschließendem Wehrgang. Im Laufe des 17. Jahrhunderts wurde die Anlage weiter ausgebaut und der Zollturm aufgestockt und mit einem Dach versehen. Bereits im 18. und 19. Jahrhundert waren zahlreiche Reparaturen notwendig geworden, die insbesondere durch die Lage der Anlage inmitten des Rheins begründet waren. Die Südspitze umfasst im zweiten Obergeschoss den Geschützstand, einen Ausstellungsraum und zwei Kammern. Darüber befindet sich eine verschachtelte Dachlandschaft mit Laternen, Gauben und Türmchen. Im nordöstlichen Teil der Anlage befindet sich der Kommandantenbau aus ausgemauertem Holzfachwerk. An den Längsseiten befinden sich vier auskragende Erker, ebenfalls als Holzkonstruktion ausgeführt. Seit 2002 ist die Burg Teil des UNESCO-Welterbegebietes Oberes Mittelrheintal. MauerwerkDie Sanierungsmaßnahmen betrafen die Sicherung des Mauerwerks im Sockelbereich und die Behebung von Mauerwerksschäden aufgrund der Flussströmung. Die umfangreichen Instandsetzungsmaßnahmen, die im Jahre 2007 abgeschlossen werden konnten, wurden intensiv von Bauforschern begleitet. Dabei wurden neue Erkenntnisse gewonnen, die u.a. in die heutige Farbfassung einflossen. Dach- und HolzkonstruktionenEin weiterer Schwerpunkt galt dem konstruktiven Holzschutz unter denkmalpflegerischen Aspekten. Die sehr wertvollen Konstruktionen mussten besonders behutsam behandelt werden und sollten nach Vorgabe der Denkmalpflege nicht ausgetauscht werden, auch wenn sie z.T. von Schädlingen und Pilzen befallen waren. Alle Arbeiten waren hier entsprechend schonend zu planen und durchzuführen. Das bedeutete, sich von gängigen Normen und Vorschriften entfernen zu müssen und alternative Konstruktionen zu entwickeln. Um auf Auswechselungen verzichten zu können, mussten u.a. Substruktionen zur Lastaufnahme vorgesehen werden.
PublikationReiner Lemke
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