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Projekt
Schloss Dyck
Jüchen | seit 1999
Bauherr
Stiftung Schloss Dyck _ Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur
Architekt
H.-E. Schwartzmanns _ Kreis Neuss / Projektgruppe Schloss Dyck
Miksch Rücker Malchartzeck Architekten _ Düsseldorf
Leistungen
Voruntersuchungen
Tragwerksplanung
Konstruktive Brandschutznachweise
Fachbauleitung
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Schloss Dyck

Das denkmalgeschützte Wasserschloss bei Jüchen im Kreis Neuss stammt ursprünglich aus dem Mittelalter (1094 erste urkundliche Erwähnung). Das heutige barocke Erscheinungsbild der Schlossanlage geht auf das Jahr 1667 zurück. Die repräsentative Anlage besteht aus mehreren Gebäuden, die von einem ausgedehnten Graben- und Teichsystem umgeben und über verschiedene Brücken miteinander verbunden sind. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde um das Schloss eine Parkanlage im englischen Stil angelegt, von der noch ein sehr artenreicher Baumbestand erhalten ist.

Nach fast 1000-jährigem Privatbesitz durch die Familie Salm-Reifferscheid-Dyck wurde die Anlage 1999 in eine Stiftung eingebracht, um den historischen Bestand zu sichern und zu erhalten. Seitdem haben umfassende Sanierungsmaßnahmen begonnen. Im Jahre 2002 fand hier die Landesgartenschau statt, zu der u.a. neue Gartenbereiche angelegt wurden und einzelne Gebäude wiederhergestellt werden konnten.

Die Schlossanlage besteht aus dem Hochschloss (Hauptburg), dem vorgelagerten Stallhof, der Torburg, dem Sommerhaus (Teehaus), der Orangerie, dem Wirtschaftshof (Unterhof) sowie der Reitbahn.

Hochschloss (Hauptburg)

Das Hochschloss besteht aus einer annähernd quadratischen Anlage mit einem Innenhof und vier Ecktürmen. Der ursprünglich dreigeschossige Südflügel wurde in der Vergangenheit zu einem zweigeschossigen Bau mit großem repräsentativen Treppenhaus umgebaut. Hier befinden sich heute nach umfangreicher Sanierung Ausstellungs- und Veranstaltungsräume.

Der Westflügel mit teils romanischen Gebäudebestandteilen wurde in einem Bereich komplett entkernt, unterfangen, um Kellerräume ergänzt und mit Aufzügen und einer Treppenanlage versehen. Hier befindet sich auch ein Restaurant und eine Kapelle. 2010 wurde die Fassade mit Kalkschlämmen versehen und erhielt ihre Farbfassung nach historischem Befund zurück. Der Nord- und Ostflügel wurden in den Jahren 2010/11 saniert. Hier bestanden teils erhebliche Schäden an der Dachkonstruktion.

Stallhof

Der Stallhof ist ein zweigeschossiges, U-förmig angelegtes Gebäude. Im Ostflügel, der bereits umfassend saniert wurde, befindet sich ein Museum für Gartenkunst. Neben den statisch-konstruktiven Maßnahmen, die aus dem Umbau zum Museum resultieren, mussten Schäden an der Dachkonstruktion, der Holzbalkendecken und dem Mauerwerk behoben werden. Es waren Teilunterfangungen, Mauerwerksaustausch- und Verankerungsarbeiten erforderlich. Mit der Sanierung des Westflügels konnte 2010/11 begonnen werden.

Torburg

Die Torburg bildet mit der Tordurchfahrt hinter der ehemaligen Zugbrücke die einzige Zufahrt zum gesamten Schlossgelände. Das dreigeschossige, turmartige Gebäude wird von zwei flankierenden Wirtschafts- und Wohngebäuden eingerahmt. Aufgrund der direkten Nähe zum Schlossgraben haben sich hier Schäden an der Gründung ergeben, die aufwendig saniert werden müssen. Im Torturm und im nördlich anschließenden Gebäude sind Büros und Empfangsräume eingerichtet worden. Das südlich anschließende Gebäude wird wieder zu Wohnzwecken hergerichtet. Die Arbeiten hierzu sind zum Teil abgeschlossen.

Sommerhaus (Teehaus)

Das Sommerhaus ist ein kleines eingeschossiges Gebäude, in dem nun Ausstellungsräume eingerichtet sind. Die Sanierung beschränkte sich hier auf den Austausch geschädigter Hölzer, die Sicherung der Kamine und kleinere Mauerwerksarbeiten. Darüber hinaus gab es teils aufwendige Ausbau- und Restaurationsarbeiten.

Orangerie

Die Orangerie ist ein lang gestrecktes, eingeschossiges Gebäude mit großen Fensterflächen nach Süden und einer imposanten Pultdachkonstruktion. Nach der ursprünglichen Nutzung als Gewächs- und Schutzhaus für empfindliche Pflanzen sind hier jetzt Ausstellungs- und Veranstaltungsräume untergebracht. Bei der Sanierung war die Sicherung der erhaltenswerten Fensterpfosten besonders problematisch, da aufgrund der jahrzehntelangen Feuchtigkeitsbelastung alle Fußpunkte geschädigt waren.

Wirtschaftshof (Unterhof)

Der Wirtschaftshof besteht aus vier Flügeln, die um einen großen Hof gruppiert sind. Dieser Hof wurde typisch landwirtschaftlich bzw. zur Versorgung der Gärtnerei genutzt. Hier stehen die Sanierungsmaßnahmen noch an.

Reitbahn

Die Reitbahn besteht aus einem zweigeschossigen Gebäude, in dem die Verwaltung untergebracht war. Die Remise mit mehreren Unterstellplätzen für Kutschen und anderen Fahrzeugen ist noch erhalten. Nach vorläufiger Planung soll das Gebäude zu einem Hotel umgebaut werden.

 

www.stiftung-schloss-dyck.de
www.ebidat.eu