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Projekt
St. Ursula
Köln | 1999 - 2004
Bauherr
Kath. Kirchengemeinde St. Ursula _ Köln
Architekt
Dipl.-Ing. Arch. Rolf Link _ Köln
Leistungen
Voruntersuchungen
Tragwerksplanung
Fachbauleitung
Besonderheiten
Errichtung eines statisch wirksamen Lüftungskanals
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St. Ursula

St. Ursula gehört zu den zwölf großen romanischen Kirchen in der Altstadt Kölns und ist den Reliquien der Heiligen Ursula geweiht. Der Gründungsbau wurde im 4. Jahrhundert als Saalbau mit einer Ostapsis errichtet. Ende des 12. Jahrhunderts wurde mit dem Neubau einer dreischiffigen Emporenbasilika begonnen. Ende des 13. Jahrhunderts war schließlich der große gotische Chor an der Ostseite vollendet und zur Südseite hin ein zweites Seitenschiff (Marienkapelle) angegliedert.

Im 15. und 17. Jahrhundert erfuhr die Kirche immer wieder bauliche Umgestaltungen. 1767 wurden die Seitenschiffemporen zum Mittelschiff hin vermauert. Um einen Einsturz zu verhindern, musste 1832 der Vorhallenbogen des Kirchturms durch Vermauern gesichert werden.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Basilika in weiten Teilen wieder in den ursprünglichen romanischen Zustand zurückgebaut und 1890/91 der Turm wiederhergestellt. Der Wiederaufbau des im zweiten Weltkrieg stark beschädigten Bauwerks begann 1949 und konnte erst 1972 abgeschlossen werden.

Marienkapelle

Im Zeitraum von 1999 bis 2004 erfolgte dann eine erneute umfassende Sanierung, bei der die Marienkapelle, das südliche Seitenschiff, durch den Rückbau der Trennwände wieder zum Mittelschiff hin geöffnet wurde. Hierfür mussten Standsicherheitsnachweise erbracht werden.

Turm und Fassade

Der Turm musste aufgrund von Rissbildungen durch die mehrfachen Umbauten im Laufe der Baugeschichte statisch neu verankert werden. Da sich die frühere Instandsetzung nach den Kriegsschäden als nicht nachhaltig erwiesen hatte, musste auch die Tuffsteinfassade gesichert werden (Vernadelung).

Fundament

Bedingt durch die ehemaligen Bäche waren die Fundamente konstant großer Feuchtigkeit ausgesetzt. Zur nachhaltigen Trockenlegung dieser wurde ein außen liegender, umlaufender Lüftungskanal (statisch wirksam) errichtet.

2010/11 wurde auf der Südempore eine neue Orgel aufgestellt. Aufgrund des Gewichtes wurde eine Stahlunterkonstruktion eingebaut, die die darunter befindlichen Gewölbe entlastet.

 

Publikation

Ulrich Krings _ Otmar Schwab
Die romanischen Kirchen – Zerstörung und Wiederherstellung
Stadtspuren – Denkmäler in Köln _ Band 2
Hrsg. Stadt Köln, Der Oberbürgermeister / Der Stadtkonservator
J.P. Bachem Verlag, Köln 2007
ISBN 978-3-7616-1964-3

 

gemeinden.erzbistum-koeln.de/st-agnes-koeln/kirchen/st_ursula
www.romanische-kirchen-koeln.de